2000-51 mütterliche herzrhythmusstörungen während der schwangerschaft (maternal cardiac arrhythmias during pregnancy)
Übersicht
Schweiz Med Wochenschr 2000;130:1962–9Peer reviewed article
M. Facchinia, U. Bauersfeldb,Mütterliche Herzrhythmusstörungen während der Schwangerschaft Maternal cardiac arrhythmias during
avoided. For benign arrhythmias a conserva-
tive approach is appropriate. Antiarrhythmicdrug selection depends on the specific arrhyth-
During pregnancy an increased incidence of
mia being treated and the cardiac condition of
maternal cardiac arrhythmias is observed.
the mother and the foetus. Some antiarrhyth-
These include a wide spectrum, from clinically
mic agents, such as propranolol, metoprolol,
irrelevant isolated premature beats to debili-
digoxin and quinidine, have been extensively
tating supraventricular and ventricular tachy-
tested during pregnancy and have proven to be
cardias. In principle, management of arrhyth-
safe; they should therefore, whenever possible,
mias during pregnancy is similar to that in non-
be used as firstline. For supraventricular tachy-
pregnant patients. However, special consider-
cardia, intravenous adenosine may be used to
ation should be given to foetal age and poten-
terminate the arrhythmia if vagal manoeuvres
tial teratogenic and haemodynamic adverse
fail. In emergency situations cardioversion may
drug effects on the foetus. Therapeutic strategy
be performed with relative safety. Implantable
should be guided by interdisciplinary consult-
cardioverter defibrillators as a preventive mea-
ing (i.e. cardiology, obstetrics, neonatology).
sure for life-threatening arrhythmias in preg-
Diagnostic evaluation must rule out under-
nant patients do not seem to increase the risk
lying cardiovascular, pulmonary, endocrine or
metabolic diseases. Additionally, precipitating
Keywords: arrhythmias; antiarrhythmics;
factors such as excessive caffeine and/or alco-
hol ingestion and cigarette smoking should be
Zusammenfassung
tentiell teratogenen und hämodynamischen
mehrt kardiale Rhythmusstörungen beobach-
Nebenwirkungen der Medikamente – ähnlich
tet. Diese reichen von klinisch unbedeuten-
wie bei allen anderen Patienten. Der Therapie-
den, isolierten Extrasystolen bis zu ventriku-
entscheid soll möglichst im interdisziplinären
lären und supraventrikulären Tachykardien. Rahmen (Kardiologe, Geburtshelfer, Neonato-Anhand der spärlichen Literaturdaten ist es
loge) erfolgen. Diagnostisch gilt es in erster
nicht möglich, proarrhythmische Effekte der
Linie, eine kardiovaskuläre, pulmonale, endo-
Schwangerschaft näher zu definieren. Das ini-
tiale Management einer Arrhythmie bei einer
zuschliessen und nach auslösenden Faktoren
Schwangeren ist – bis auf eine spezielle Berück-
wie exzessivem Coffein-, Nikotin- und Alko-
sichtigung der Gestationswoche und der po-
Korrespondenz:PD Dr. med. Reto CandinasLeitender Arzt, Kardiologiespez. RhythmologieUniversitätsspitalRämistrasse 100CH-8039 Zürich
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benigner Natur sollen möglichst konservativ
auf vagale Manöver terminieren. In Notfall-
bzw. nicht behandelt werden. Die Wahl des
situationen können Elektrokonversionen mit
Medikaments hängt von der spezifischen Na-
genügender Sicherheit durchgeführt werden.
tur der Rhythmusstörung und der kardialen
Bei lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen
Funktion von Mutter und Fötus ab. Es emp-
sollen implantierbare Cardioverter-Defibril-
fiehlt sich, Substanzen vorzuziehen, bei wel-
latoren (ICD) auch nicht mit einer erhöhten
chen wir über eine grössere klinische Erfahrung
Komplikationsrate für Mutter und Fetus ver-
verfügen wie Betablocker (Propranolol, Meto-
prolol), Digoxin und Chinidin. Bei paroxys-
Keywords: Arrhythmien; Antiarrhythmika;
malen supraventrikulären Tachykardien ist die
Gabe von Adenosin möglich, sofern diese nicht
Einleitung
kein Unterschied im Auftreten von signifikan-
ermöglichen, kommt es im Laufe der Schwan-
ten ventrikulären Rhythmusstörungen vor und
gerschaft zu verschiedenen mütterlichen kar-
Frühe Berichte postulierten eine Aktivierung
des Sympathikus [8], Herzfrequenz-Variabi-
mass und zeitlicher Verlauf wegen den unter-
lität-Analysen scheinen diese aber nicht zu be-
schiedlichen Untersuchungsmethoden (Echo-
legen [9]. Im allgemeinen wird jedoch aner-
kardiographie, Impedanz-Echokardiographie,
kannt, dass die Schwangerschaft mit einer Ver-
Fick’sche Methode) zum Teil noch umstritten
änderung des autonomen Gleichgewichts ein-
sind [1]. Die Zunahme des Blutvolumens be-
hergeht [9–11]. Dies widerspiegelt sich in einer
ginnt schon in der 6. Schwangerschaftswoche
verminderten Reaktion des Kreislaufsystems
und erreicht ihren Höhepunkt nach etwa 32
auf physiologische Stimuli (z.B. orthostatische
Reaktion, isometrische Übungen) und in einer
gleichzeitig auftretenden Verminderung des pe-
Verminderung der Herzfrequenz-Variabilität
ripheren Widerstands ab. Ein leichter, aber si-
[7, 9–11]. Diese Tatsache hat man unter-
gnifikanter Pulsanstieg tritt schon in der frühen
schiedlich interpretiert, unter anderem als ein
Schwangerschaft auf. In der zweiten Schwan-
relatives Überwiegen des Vagotonus oder als
gerschaftshälfte nimmt der Puls graduell bis zu
eine Verminderung der Sensitivität der Barore-
zeptoren [9]. Als weitere mögliche proarrhyth-
Von klinischer Seite her existieren mehrere,
aber meistens isolierte Berichte über eine er-
Irritabilität durch die relative Volumenüber-
höhte Inzidenz von Rhythmusstörungen. Dar-
lastung, eine Veränderung der effektiven Re-
unter werden ein neues oder vermehrtes Auf-
fraktärzeit und der Überleitungsgeschwindig-
treten von supraventrikulären Tachykardien
keit durch die erhöhte Herzfrequenz, eine
bei schwangeren Patientinnen mit Präexzi-
durch Östrogene – ähnlich der uterinen Mus-
kulatur – erhöhte Erregbarkeit des Myokards
entry-Tachykardie (AVKRT) [3, 4] sowie ein
und eine durch Östrogene induzierte erhöhte
Auftreten von ventrikulären Tachykardien Sensitivität auf Katecholamine diskutiert wor-bei herzgesunden Patientinnen beschrieben [5].
Holter-Untersuchungen bei einem Kollektiv
von 110 gesunden Schwangeren mit Palpita-
Herzrhythmusstörungen konfrontiert, so gilt
tionen konnten eine Inzidenz von ektopischer
es in erster Linie eine kardiovaskuläre, pulmo-
Aktivität mit >10 ventrikulären Extrasysto-
nale, endokrine oder metabolische Erkrankung
len/Stunde in 20%, von multiformen ventri-
auszuschliessen und nach auslösenden Fakto-
kulären Extrasystolen in 12% und von Cou-
ren wie exzessivem Coffein-, Nikotin- und Al-
koholkonsum zu suchen. Das initiale Manage-
[6]. Bei einer Subgruppe wies die nach der
ment einer Arrhythmie bei einer Schwangeren
Geburt wiederholte Holter-Untersuchung eine
ist ähnlich wie bei allen anderen Patienten,
signifikante Reduktion der Extrasystolie auf,
berücksichtigt aber Allgemeinzustand und
was auf einen möglichen proarrhythmogenen
Alter des Fetus sowie die transplazentare Wir-
scheint [6]. Andererseits zeigte sich bei einem
interdisziplinäre Absprache unter Kardiologe,
Kollektiv von 44 Frauen mit Status nach im-
Geburtshelfer und Neonatologe ratsam ist.
plantierten Cardioverter-Defibrillatoren (ICD)
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Nicht medikamentöse Therapie
Die Art der Behandlung hängt von der Natur
von Säugetieren eine hohe Schwelle für die
der Arrhythmie ab. Alle antiarrhythmischen
[19] und die Strom-Densität, die den Uterus
Medikamente müssen als potentiell «gefähr-
erreicht, klein ist. Die Sicherheit von intra-
lich» für den Fetus angesehen werden. Deshalb
kardialen Cardioverter-Defibrillatoren (ICD)
sollten zuerst alle nichtpharmakologischen
während der Schwangerschaft wurde in einer
Serie von 44 Patientinnen untersucht [7]. Es
dung von Alkohol, Coffein, Nikotin, Stress
und schweren physischen Belastungen ausge-
plikationen noch eine Zunahme von ICD-Ent-
schöpft werden [13]. Im akuten Fall werden
ladungen beobachtet. Die 11 Frauen, bei denen
vagale Manöver gut toleriert und besitzen zum
mindestens eine interne elektrische Defibrilla-
Teil auch eine diagnostische Wertigkeit. So-
tion erfolgte, haben 10 gesunde Kinder gebo-
wohl ösophageale als auch perkutane endo-
ren (das elfte Kind starb intrauterin an einer
kardiale Overdrive-Pacing-Konversionen von
Arrhythmien sind in der Literatur beschrieben
In der medizinischen Literatur sind erst 2 Fälle
[14]. Externe Elektrokonversionen unter An-
mit hämodynamisch bedrohlichen und thera-
wendung von Energien bis 400 J zur Behand-
pieresistenten Rhythmusstörungen bekannt,
lung von supraventrikulären und ventrikulären
Tachykardien hat man in jedem Stadium der
quenz-Ablation unter fluoroskopischer Kathe-
Schwangerschaft ohne Hinweise auf besondere
terplazierung bei einem Vorhofflattern [20]
Komplikationen durchgeführt [15–17]. Da
aber in vereinzelten Fällen fetale Arrhythmien
beschrieben wurden [18], ist eine Überwa-
während der Schwangerschaft relativ kontra-
chung der fetalen Herzaktivität während und
indiziert sind, empfehlen wir bei paroxysmalen
nach der Kardioversion indiziert [14]. Signifi-
supraventrikulären Tachykardien eine kura-
kante fetale Nebenwirkungen sind nicht zu er-
tive kathetertechnische Intervention vor dem
warten, da gezeigt werden konnte, dass Feten
Erreichen des gebärfähigen Alters. Medikamentöse Therapie
Alle Antiarrhythmika können auf unterschied-
Änderungen der Magensekretion und der in-
liche Weise die Plazentarschranke durchqueren
testinalen Motilität verändert sein [14].
Das teratogene Risiko ist während der Em-
bryonalphase am grössten (8 Wochen nach Be-
fruchtung bzw. 10 Wochen nach der letzten
Menstruation). Medikamentöse Nebenwirkun-
während der Schwangerschaft zusätzlich vom
gen für den Fetus können jedoch auch im wei-
veränderten physiologischen Umfeld beein-
teren Verlauf der Schwangerschaft auftreten.
flusst. Die Zunahme des intravaskulären Volu-
Demzufolge soll eine Verabreichung von Me-
mens kann eine Erhöhung der Ladedosis er-
dikamenten, insbesondere im ersten Trimenon,
fordern, die für das Erreichen eines therapeu-
wenn möglich, vermieden werden. Abgesehen
tischen Spiegels notwendig ist. Die Reduktion
von wenigen Ausnahmen gehören die meisten
der Plasmaproteinkonzentration beeinflusst
Antiarrhythmika bezüglich Schwangerschafts-
die Proteinbindung einzelner Medikamente,
risiko zur Kategorie C (Tab. 1 und 2). Deshalb
was eine Verminderung der totalen Medika-
ist eine medikamentöse Therapie erst dann
mentenkonzentration bewirkt, dies auch wenn
indiziert, wenn die Beschwerden gravierend
der freie plasmatische Anteil unverändert
sind, d. h. im Falle von hämodynamischer
bleibt. Zusätzlich bewirkt der erhöhte renale
Kompromittierung (z.B. Präsynkope, Synkope)
oder wenn Mutter und Fetus grossen Gefahren
renal ausgeschiedenen Medikamente. Die Pro-
(z.B. Tachykardien über Stunden anhaltend,
gesteron-induzierte Zunahme der Metabolisie-
Hypoperfusion der Plazenta usw.) ausgesetzt
rungsaktivität der Leber kann zu einer erhöh-
sind. Die Medikamente werden initial in der
ten hepatischen Clearance von gewissen Medi-
tiefst wirksamen Dosis verabreicht, und es
kamenten führen. Auch kann die gastroin-
empfiehlt sich diejenigen zu bevorzugen, bei
testinale Aufnahme von Medikamenten durch
welchen die grösste klinische Erfahrung in
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Übersicht Tabelle 1
Kontrollierte Studien bei Frauen haben keine fetalen Risiken im Verlauf des ersten Trimesters ergeben; es gibt keine Anzeichen, welche auf ein Risiko im
Verlaufe der weiteren Trimester hinweisen, und die Möglichkeit einer Schädi-
gung des Fetus erscheint als wenig wahrscheinlich.
lich ihrer Teratogenität und Embryotoxizität in der
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Feten gezeigt,
aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen,oder, Fortpflanzungsstudien bei Tieren haben eine gewisse Toxizität (die sichnicht auf eine Verminderung der Fruchtbarkeit bezieht) ergeben, welche durchkontrollierte Studien bei Frauen während des ersten Trimesters nicht bestätigtwerden konnte; es gibt keine Hinweise für Risiken in den folgenden Trimester.
Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Fetus gezeigt (Teratogenität, Embryotoxizität), und es existieren keine kontrollierten Humanstudien oder es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangerenFrauen verfügbar.
Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fetus, aber der therapeuti-sche Nutzen für die Mutter kann überwiegen. (Dies trifft z.B. zu für Medika-mente mit einer vitalen Indikation oder bei einer schweren Erkrankung, für die keine therapeutische Alternative mit geringerem Risiko existiert.)
Studien bei Tieren oder beim Menschen haben eine Schädigung des Fetus gezeigt, oder, es gibt Hinweise auf fetale Risiken basierend auf Erfahrungen beiMenschen oder Tieren, wobei die Risiken die möglichen therapeutischen Effektebei weitem übersteigen. Dieses Medikament ist kontraindiziert für schwangereFrauen oder für Frauen, die schwanger werden könnten. Tabelle 2
Antiarrhythmika und Risikoeinteilung hinsicht-
und Embryotoxizität in derSchwangerschaft [50–52].
der Schwangerschaft vorliegt (Betablocker, natale Thrombozytopenie auftreten. ToxischeDigoxin, Chinidin). Der nicht Protein-gebun-
Dosen sind wegen der möglichen Induktion
dene, freie Anteil von gewissen Medikamenten
von Aborten und Läsionen des VIII. Kranial-
(z.B. Chinidin) kann durch die Messung des
Serumspiegels unterschätzt werden [13]. Me-
Procainamid soll wegen der häufig auftreten-
dikamente mit kurzer Halbwertszeit werden
den Nebenwirkungen – zu erwähnen ist vor
vorgezogen, da sie in der Regel zu keiner Ku-
allem die Bildung von antinukleären Anti-
körpern bei der chronischen Therapie – aus-
Chinidin ist das am besten beschriebene Anti-
schliesslich akut intravenös verabreicht werden.
arrhythmikum. Diese Substanz wird schon seit
Seine Anwendung in den frühen Schwanger-
den 30er Jahren ohne Nachweis von teratoge-
schaftsstadien hat keinen teratogenen Effekt
nen Effekten angewendet. Systematische klini-
gezeigt [24]. Die grösste Erfahrung liegt bei der
sche oder epidemiologische Studien liegen aber
Konversion von supraventrikulären Tachykar-
nicht vor [23]. Bei korrekter Dosierung können
selten Nebenwirkungen wie leichte Uterus-
Lidocain besitzt keinen teratogenen Effekt
kontraktionen, frühzeitige Wehen und neo-
[26]. Obwohl einige Studien zeigten, dass die-
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logische Abnormalitäten, eine intrauterine
höht, den plazentaren Blutfluss reduziert und
fetale Bradykardien verursachen kann, wurde
Bradykardie hervorrufen und ist in der Regel
klinisch keine erhöhte Inzidenz von fetalen De-
fekten festgestellt [26]. Seine Wirksamkeit ist
Von den Kalziumantagonisten wurde vor allem
jedoch nur beim Vorliegen von ventrikulären
Verapamil zur Behandlung von paroxysmalen
Arrhythmien beim akuten Myokardinfarkt zu
supraventrikulären Tachykardien während der
Schwangerschaft angewendet [33]. Der Nach-
Flecainid und Propafenon sollen keinen tera-
weis von fetalen negativ chronotropen und
togenen Effekt beim Menschen und bei Tier-
inotropen Nebenwirkungen [34] und die theo-
versuchen gezeigt haben. Da die Erfahrung bei
retische Möglichkeit einer Verminderung des
Schwangeren jedoch gering ist, empfiehlt es
uterinen Blutflusses sowie die alternative An-
sich, diese Medikamente mit Vorsicht zu ver-
wendung von Adenosin bei der Akuttherapie
abreichen [13]. Flecainid und Propafenon sind
und von Betablockern bei der Anfallsprophy-
vor allem für die Akuttherapie einer Rhyth-
laxe der paroxysmalen supraventrikulären
musstörung geeignet. Für eine chronische The-
Tachykardien führten aber zu einem vermin-
rapie besteht selten eine Indikation.
derten Einsatz von Kalziumantagonisten. Bei
Betablocker, insbesondere Propranolol und
schneller i.v.-Gabe besteht zudem die Gefahr
Metoprolol, wurden bei arterieller Hypertonie
häufig während einer Schwangerschaft verab-
reicht und in der Regel gut toleriert [22]. In Digoxin wurde während Jahrzehnten für dieder Literatur werden Wachstumsretardierung,
Therapie mütterlicher und fetaler Arrhythmien
verabreicht, ohne dass relevante Nebenwir-
glykämie und Hyperbilirubinämie beschrie-
kungen festgestellt werden konnten [22].
ben, die aber keine statistische Relevanz in ran-
Wegen des Fehlens von systematischen klini-
domisierten Studien erreichten [27, 28]. Weil
wegen der dominierenden Beta-1-Stimulation
Schwangerschaftsrisiko-Kategorie C (Tab. 1)
Vasodilatation und Uterus-Relaxation fehlen
zugeordnet, gehört aber zu den wahrscheinlich
sowie wegen der wahrscheinlich niedrigeren
sichersten Medikamenten. Im dritten Trime-
Inzidenz von Hypoglykämien, werden kardio-
non kann die Spiegelmessung durch zirkulie-
rende Digoxin-ähnliche Substanzen zu falsch
Über die Anwendung von Sotalol während der
Schwangerschaft gibt es wenige Daten. Ab-
gesehen von der Möglichkeit einer neona-
Adenosin ist ein endogenes Nukleosid mit einer
talen Bradykardie ohne Spätfolgen [29, 30], Halbwertszeit von wenigen Sekunden. Die ver-bei welcher aber vorübergehendes postnatales
minderte Adenosin-Deaminase-Aktivität [36]
Monitoring der Herzfrequenz zu empfehlen wird während der Schwangerschaft durch eineist [31], wurden keine wesentlichen fetalen
Zunahme des intravaskulären Volumens kom-
Nebenwirkungen beschrieben. Amiodaron
pensiert [37]. Adenosin hat in der Regel auch
kann als Nebenwirkung eine perinatale Hypo-
bei hoher Dosierung (bis zu 24 mg) keinen Ef-
und Hyperthyreose, möglicherweise neuro-
fekt auf die fetale Herzfrequenz [14, 38].
Spezifische Rhythmusstörungen (Tab. 3) Atriale und ventrikuläre Extrasystolen Supraventrikuläre AV-Knoten- abhängige Tachykardien
Es handelt sich häufig um benigne Rhythmus-störungen bei Patientinnen mit strukturell nor-
In diese Kategorie fallen die AV-Knoten-Re-
malem Herzen. Eine Therapie ist in der Regel
entry-Tachykardien (AVKRT) und die atrio-
erst notwendig, wenn trotz Aufklärung ausge-
ventrikulären Reentry-Tachykardien wie z.B.
prägte Beschwerden persistieren. Medikament
das WPW-Syndrom. Als initiale Therapie sollte
der ersten Wahl ist eher ein lipophiler Beta-
versucht werden, die Anfälle durch vagale
blocker wie z.B. Propranolol oder Metoprolol,
Manöver zu unterbrechen. Zur akuten Kon-
der ins Zentralnervensystem eindringen kann
version wird die Gabe von Adenosin als sicher
und neben einer antiarrhythmischen auch eine
blocker und Verapamil, die man niedrig dosiertverabreicht, um eine Hypotension der Mutter
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Übersicht Tabelle 3
SVES = supraventrikuläre Extrasystole; VES = ventrikuläre Extrasystole; AVKRT = atrioventrikuläre Knoten-Reentry-Tachykardie; KT = Kammertachykardie;ICD = implantierbarer Cardioverter-Defibrillator. 1 Metoprolol und Propranolol; * antiarrhythmische Therapie erst nach Rücksprache mitSpezialisten (Rhythmologe), ggf. umgehende Kardioversion bei hämodynamischer Instabilität.
mit potentieller Hypoperfusion der Plazenta zu
vermeiden [13]. Verapamil ist wegen der mög-
längste klinische Erfahrung besteht. Wegen der
lichen Akzeleration der Leitungsgeschwindig-
Gefahr einer 1:1-Überleitung der atrialen Flat-
keit im akzessorischen Bündel beim WPW-Syn-
terwellen sollten Chinidin wie auch Flecainid
drom kontraindiziert. Wenn eine Elektrokon-
und Propafenon nur in Kombination mit einem
version notwendig ist, genügen in der Regel
Betablocker eingesetzt werden. Bei neu auf-
getretenem Vorhofflimmern (<48 Stunden) ist
prophylaxe eignet sich Digoxin nur für die eine rasche Konversion sinnvoll, so dass keineAVKRT, hingegen Betablocker (Propranolol,
orale Antikoagulation notwendig wird. Als er-
Metoprolol) für beide Tachykardieformen.
ste Wahl gilt Procainamid i.v. oder, sofern eine
Sotalol, Flecainid und Propafenon sind eben-
Hypertonie vorliegt, Sotalol i.v. Amiodaron ist
falls wirksam, aber zur Anfallsprophylaxe nur
wie eingangs erwähnt wegen seiner potentiell
Medikamente der zweiten bzw. dritten Wahl.
multiplen Nebenwirkungen kontraindiziert.
Wegen der potentiellen Probleme und Gefahren
Eine antithrombotische Therapie ist beim neu
des vermehrten Tachykardieauftretens sollte
aufgetretenen oder chronischen Vorhofflim-
man vor einer geplanten Schwangerschaft mern in Patientinnen mit strukturell verän-die Möglichkeit einer definitiven Heilung der
derten Herzen (kongenitale Vitien, dilatierte
Rhythmusstörung mit einer Radiofrequenz-
Vorhöfe (LA >5 cm), Hyperthyreose) indiziert,
hingegen nicht beim idiopathischen Vorhof-flimmern (lone atrial fibrillation). Es wird emp-fohlen in den ersten 3 Schwangerschaftsmona-
Vorhofflimmern/-flattern
ten niedermolekulares Heparin zu verabrei-chen, zwischen dem dritten Schwangerschafts-
Diese Rhythmusstörung ist im gebärfähigen
Alter fast immer mit einer vorbestehenden
ein Coumarinderivat und bis zur Entbindung
erneut ein niedermolekulares Heparin [39–41,
Störung (Hyperthyreose) assoziiert. Für die
Frequenzkontrolle werden am häufigsten Pro-pranolol, Metoprolol und Digoxin angewen-det. Für Elektrokonversionen gelten die an-
Atriale Tachykardie
sonsten applizierten Energien: 200 Joules fürVorhofflimmern und 25–50 Joules für Vor-
Diese während der Schwangerschaft gelegent-
hofflattern [39]. Chinidin ist das Medikament,
lich anzutreffende Rhythmusstörung kann sel-
ten durch Adenosin behoben werden. Ausser
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Procainamid i.v. sind Flecainid, Propafenon
plantation stellt per se keine Kontraindikation
und Sotalol Therapeutika zweiter Wahl zur
für eine Schwangerschaft dar, noch werden
vermehrte ICD-bedingte Komplikationen be-
Verapamil werden zur Frequenzsenkung ver-
Bradykardie Ventrikuläre Tachykardie
Während der Schwangerschaft werden gehäuft
Schwangerschaft selten. Differentialdiagno-
idiopathische ventrikuläre Tachykardien aus
stisch müssen eine medikamentöse Nebenwir-
dem rechtsventrikulären Ausflusstrakt und aus
kung und eine endokrinologische Störung (Hy-
der linksventrikulären Septum-Region bei Pa-
pothyreose) ausgeschlossen werden. In einer
tientinnen mit strukturell normalem Herzen
beobachtet [5, 42]. Diese Tachykardieformen
nur bei 0,02% ein kompletter AV-Block fest-
können hohe Frequenzen aufweisen und mit
gestellt [45]. Gelegentlich kann eine Synkope
Synkopen verbunden sein, sind aber meistens
oder ein Schwindelanfall als erste Manifesta-
medikamentös gut kontrollierbar und besitzen
tion eines erworbenen (am häufigsten nach
quo ad vitam eine günstige Prognose [5, 42].
operativer Korrektur eines kongenitalen Herz-
Therapie der ersten Wahl ist die Verabreichung
vitiums) oder eines kongenitalen AV-Blocks III.
von Betablockern. Bei ungenügender Wirkung
Grades auftreten. Meistens sind aber die be-
stehen Sotalol sowie Flecainid und Propafenon
troffenen Patientinnen während der ganzen
als Alternative zur Verfügung. Amiodaron
Schwangerschaft und Geburt asymptomatisch
sollte wegen seiner bekannten Nebenwirkun-
[22]. Wenn der Ersatzrhythmus einen schma-
gen nur als ultima ratio angewendet werden.
len QRS-Komplex aufweist, besteht beim kon-
Erst im dritten Trimenon aufgetretene ven-
genitalen AV-Block eine günstige Prognose für
trikuläre Tachykardien können das initiale
Mutter und Fetus [46, 47]. Bei fehlender intra-
Symptom für eine Schwangerschaftskardio-
ventrikulärer Überleitungsverzögerung und
myopathie sein, die echokardiographisch aus-
bei Beschwerdefreiheit stellt sich keine In-
geschlossen werden muss [43]. Ventrikuläre
dikation für eine Schrittmacherimplantation
Tachykardien bei erworbenen oder kongenita-
während der Schwangerschaft. Angesichts der
len Herzvitien und Torsade de Pointes beim
hohen Inzidenz von Adams-Stockes-Anfällen,
langen QT-Syndrom sind selten, weisen aber
zum Teil mit letalen Folgen, wird aber im
eine schlechtere Prognose auf [13]. Anhaltende
allgemeinen, auch bei asymptomatischen Pa-
ventrikuläre Tachykardien werden akut mit
tientinnen mit kongenitalem AV-Block, die
Procainamid i.v. behandelt, bei hämodynami-
scher Instabilität der Mutter oder des Fetus
elektrisch kardiovertiert. Treten diese Rhyth-musstörungen beim Vorliegen einer linksven-
Verdankung: Für die sorgfältige Durchsicht des Ma-
trikulären Dysfunktion (z.B. dilatative Kar-
nuskripts möchten wir Herrn Dr. med. Hugo Kupfer-
diomyopathie) auf und sind sie lebensbedroh-
schmidt, Schweizerisches toxikologisches Informati-
lich, so ist die Implantation eines ICD zu er-
onszentrum Zürich, herzlich danken.
wägen [44]. Eine vorausgegangene ICD-Im-
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EryDel announces US IND approval for EryDex Urbino, Italy – April 29 - EryDel SpA (www.erydel.com), a Drug Delivery Company specialized in the development of drugs and diagnostics delivered through red blood cells (RBCs), announced today that it has received approval to start its first study in the US. The Investigational New Drug (IND) Application for EryDex (Dexamethasone Sodium Phosphate