von Persönlichkeitsstörungen (GePs) e.V.
chen werden, weil die vorliegenden Unter-
kleinen Fallzahlen, ungenügend homogenen
Probandengruppen und sich (in erster Linie be-
züglich Carbamazepin) widersprechenden Be-
In der Regel empfehlenswert sind:
ie Besonderheiten der deutschen Gesetzgebung
(SSRI): Sie werden vielfach als Mittel der Wahl
(off-label-use) machen es erforderlich, bei der
bezeichnet (Gunderson 2005). Bezüglich Fluo-
Pharmakotherapie von Borderline-Persönlich-
xetin liegen randomisierte, plazebokontrollierte
keitsstörungen insbesondere gegenüber Kranken-
Doppelblindstudien vor (Übersicht in APA
kassen kompetent argumentieren zu können. Des-
2005). Da Angst ein zentrales Symptom bei
halb werden im Folgenden die bisherigen wissen-
Borderline-Persönlichkeitsstörungen darstellt
schaftlichen Erkenntnisse kurz zusammengefasst.
dürfte auch die Zulassung bei Panikstörung/ge-
In der Regel nicht empfehlenswert sind:
neralisierter Angststörung ein wichtiges Argu-
■ Trizyklische Antidepressiva: bei relativ hoher To-
ment bei der Verordnung sein (betrifft z.B. Cita-
xizität ist der Nutzen sehr zweifelhaft („unwirk-
sam“) und lag teilweise nur im Bereich von Pla-
■ Atypische Neuroleptika: Die Wirksamkeit von
zebo (APA 2005; Moleman et al. 2000).
Olanzapin wurde in einigen plazebokontrollier-
■ Konventionelle Neuroleptika: Vornehmlich die
ten Doppelblindstudien nachgewiesen (u.a. Za-
kognitiven Einschränkungen und die Gefahr zu-
narini u. Frankenburg 2001), kürzlich auch im
meist irreversibler Spätdyskinesien (über die
Sinne einer add-on Behandlung zur Psychothe-
der Patient unbedingt aufgeklärt werden muss,
rapie (Soler et al. 2005). Systematische Behand-
was er auch durch Unterschrift zu bestätigen
lungsbeobachtungen ergaben zudem Hinweise
hat) sprechen gegen eine Medikation mit dieser
auf eine Wirksamkeit von Quetiapin, Ziprasidon,
Medikamentengruppe. Es ist davon auszugehen,
Risperidon und Zotepin, jeweils in Kombination
dass Medikamente mit einer Tendenz zu extrapy-
mit einer Anxiolyse (Dulz u. Welge 2003), wobei
ramidalen Nebenwirkungen besonders häufig
kontrollierte Doppelblindstudien erforderlich
zu Spätdyskinesien führen (bei Behandlung
wären, um eine Wirksamkeit wissenschaftlich zu
über mindestens drei Monate [Schooler u. Kane
belegen. Auch die vorhandenen Leitlinien (APA
1982]). Kognitive Nebenwirkungen dürften die
2005; Tress et al. 2002) betonen die Wirksam-
Wirksamkeit der kausalen Behandlung (spezifi-
sche Psychotherapie) reduzieren. Zudem ist die
Wirksamkeit konventioneller Neuroleptika bei
Die vielfach beschriebene Wirksamkeit von SSRI und
Borderline-Störungen überhaupt unsicher,
atypischen Neuroleptika insbesondere bei Borderli-
denn die frühen Wirksamkeitsstudien differen-
ne-Störungen muss dringend zur Durchführung von
zierten nicht zwischen Borderline-Persönlich-
Zulassungsstudien führen (nur bezüglich Olanzapin
keitsstörung und Schizotypischer Persönlich-
[Lilly Deutschland GmbH] wird eine Zulassungsstu-
die durchgeführt). Erst nach Zulassung werden die
■ Stimmungsstabilisatoren: Obwohl diese Gruppe
in Arztpraxen zunehmend vorgenommenen Umstel-
lungen von einer in der Klinik begonnenen Medika-
findet, kann eine Empfehlung nicht ausgespro-
tion mit SSRI beziehungsweise atypischen Neurolep-
von Persönlichkeitsstörungen (GePs) e.V.
tika auf vorzugsweise trizyklische Antidepressiva be-
Tress W, Wöller W, Hartkamp N, Langenbach M, Ott J (2002). Persön-
ziehungsweise konventionelle Neuroleptika nicht
lichkeitsstörungen – Leitlinien und Quellentext. In Abstimmung
mit den AWMF-Fachgesellschaften. Stuttgart: Schattauer.
mehr erfolgen. Solche Umstellungen sind zumeist al-
Zanarini MC, Frankenburg FR (2001). Olanzapine treatment of fe-
lein durch die Befürchtung von Regressforderungen
male borderline personality disorder patients: A double-blind
placebo-controlled pilot study. J Clin Psychiatry 62: 849–54.
motiviert. Eine solche Umstellung ist therapeutisch
nicht zu rechtfertigen und führt letztlich zu vermehr-
ten Kosten (Abbruch der Behandlung wegen Neben-
wirkungen bzw. Wirkungslosigkeit, Wiederaufnah-
Prof. Dr. Sabine Herpertz, RostockDr. Rolf Dieter Trautmann, Windach
American Psychiatric Association (APA) (2005). Leitlinien zur Be-
handlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Bern: Huber.
Persönlichkeitsstörungen 2005; 9: 178–9
Dulz B, Schneider A (1995). Borderline-Störungen – Theorie und
Dulz B, Welge A (2003). Zur medikamentösen Anxiolyse bei Border-
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Sachsse U (Hrsg). Stuttgart, New York: Schattauer; 227–36.
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derline-Persönlichkeitsstörung – aktueller Wissensstand und Be-
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Kernberg OF, Dulz B, Sachsse U (Hrsg). Stuttgart: Schattauer;
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“ RELACION ENTRE EL TRATAMIENTO ANTIGIARDIÁSICO Y ESTADO NUTRICIONAL EN PREESCOLARES DEL ASENT AMIENTO HUMANO ALTO TRUJILLO DEL DISTRITO EL PORVENIR” Autores: Bazán Cayetano Johana, García Saucedo Sheyla, Campos Florián Julio Cátedra de Farmacología, Escuela de Farmacia y Bioquímica, Facultad de Farmacia y Bioquímica, Universidad Nacional de Trujillo, Perú. El present
Todo o conteúdo deste periódico, exceto onde está identificado, está licenciado sob uma Licença Creative Commons. All the contents of this journal, except where otherwise noted, is licensed under a Creative Commons Attribution License. O uso de filmes como recurso pedagógicono ensino de neurofarmacologia Introdução Os recursos audiovisuais têm sido frequentemente utilizados com